
Medizinsoziologie und Gesundheitspsychologie
Autoren
Henkelmann, Thomas
Schlagwörter
FZV
Gesundheitserziehung
Orale Gesundheitserziehung
Publikation — IDZ-Information
Titel
Tendenzen und Schwerpunkte in der Gesundheitserziehung
Herausgeber
FZV, Forschungsinstitut für die zahnärztliche Versorgung
Ort
Köln
Verlag
FZV, Forschungsinstitut für die zahnärztliche Versorgung
ISSN
0175-8667
Jahr
1983
Issue
1/1983
Seitenzahl
13
Erscheinungsdatum
07.01.1983
Tendenzen und Schwerpunkte in der Gesundheitserziehung
Die Attraktivität des Themas Gesundheitserziehung hat gerade in letzter Zeit erheblich zugenommen. Stichworte: wie "Kostendruck" im Gesundheitswesen, aber auch der vielfach konstatierte "Panoramawechsel der Krankheiten" mögen zum Verständnis hier nur genannt sein. Der Ausbau der Gesundheitserziehung könne - so die vielerorts vorgetragene Argumentation - dazu beitragen, die einschlägigen chronischen Zivilisationsleiden wirkungsvoll einzudämmen mit den entsprechenden Einsparungen der finanziellen Gesundheitsaufwendungen.
So sehr man diesen Grundgedanken unter sozialmedizinischen Gesichtspunkten auch zustimmen muß, so ist doch auf der anderen Seite daran zu erinnern, daß es bereits in der Bundesrepublik Deutschland eine Fülle gesundheitserzieherischer Aktivitäten gibt, mit denen versucht wird, auf das Gesundheitsbewußtsein der Bevölkerung positiv einzuwirken. Was aber fehlt, sind empirische Analysen dieses Ist-Zustandes realisierter Gesundheitserziehung, aus deren kritischer Sichtung Anregungen für Verbesserungsmöglichkeiten gesundheitserzieherischer Konzepte gewonnen werden können.
Der vorliegende Beitrag von Dr. Th. Henkelmann "Tendenzen und Schwerpunkte in der Gesundheitserziehung" analysiert auf der Basis einer empirischen Stichprobenerhebung ca. 3000 unterschiedliche Aktivitäten und Maßnahmen gesundheitserzieherisch tätiger Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Inhaltsanalyse dieser nach Art und Umfang sehr heterogenen Materialien zeigt vor allem dreierlei auf:
- Gesundheitserziehung appelliert meist rationalintellektuell an das mündige Individuum
- Gesundheitserziehung ist weitgehend krankheitsorientiert (als angewandte Theorie der Risikofaktoren)
- Gesundheitserziehung ist problemgruppen- nicht aber zielgruppenspezifisch.
Speziell für den Bereich der oralen Gesundheitserziehung zeigen die Ergebnisse dieser Studie, daß sich auch dieser Themenbereich insgesamt in das obige Ergebnisprofil einfügt, wenn auch die Zielgruppenorientierung (speziell: Kinder) vergleichsweise stärker ausgeprägt ist.