Autoren

Birner, Ulrich


Schlagwörter

Stessforschung

Zahnknirschen

Orale Parafunktion

Kausystem

Funktionsstörungen

Publikation — IDZ-Information

Titel
Verhaltensmedizin in der Zahnmedizin

Untertitel
Fortschritte der interdisziplinären Streßforschung bei Funktionsstörungen des Kausystems

Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte

Ort
Köln

Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte

ISSN
0931-9816

Jahr
1994

Seitenzahl
15

Erscheinungsdatum
20.06.1994

Verhaltensmedizin in der Zahnmedizin

Fortschritte der interdisziplinären Streßforschung bei Funktionsstörungen des Kausystems

Nach den aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Erhebungen des IDZ von 1989 für die alten Bundesländer und von 1992 für die neuen Bundesländer zur Mundgesundheit geben rund 20 % der befragten Jugendlichen/Erwachsenen an, "häufig" bzw. "manchmal" mit den Zähnen zu pressen bzw. zu knirschen. Die zahnmedizinische Wissenschaft spricht hier von oralen Parafunktionen, die nach dem Stand der klinischen und epidemiologischen Forschung als teilweise psychosomatische Syndrombilder eingestuft werden können. Zweifellos kann gerade das Gebiet der oralen Parafunktionen als ein interdisziplinäres Forschungsfeld angeführt werden, auf dem sich zahnmedizinische, medizinpsychologische und medizinsoziologische Aspekte stark berühren.

Die Arbeit beschreibt den allgemeinen Rahmen der Stressforschung in der Medizin und stellt die Ergebnisse einer empirischen Studie dar, die sich aus einer psychophysiologischen Warte mit dem Phänomen des sogenannten "nächtlichen Zähneknirschens und -pressens" (Bruxismus nocturnus) beschäftigt. Die Zusammenhänge zwischen psychologischen Stressbelastungen und physiologischen Aktivitäten der Kaumuskulatur wurden hierzu im Rahmen einer Feldstudie mit einem sehr ausgefeilten methodischen Erhebungsdesign in der natürlichen Schlafumgebung der Patienten untersucht.

In den Auswertungen konnte die Haupthypothese der Untersuchung, dass psychisch belastende Tagesereignisse signifikant mit der nächtlichen Kaumuskelaktivität korrelieren, nicht bestätigt werden. Dieses Kernergebnis steht augenscheinlich in Widerspruch zu einer Reihe anderer Forschungsstudien, die gerade die Bedeutung des psycho-sozialen Stressfaktors auf diesem klinischen Gebiet aufgezeigt haben. Der Autor diskutiert diesen Widerspruch und macht auf die diffizilen methodischen Probleme aufmerksam, die mit einer quantitativ-statistischen Erfassung psychosomatischer Zusammenhänge verbunden sind; gleichzeitig gibt er Hinweise für weitere Ansatzpunkte der verhaltensmedizinischen Forschung auf diesem Gebiet, das auch versorgungspolitisch (Folgeschäden für die Kiefergelenke) von einiger Bedeutung ist.







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