Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Deinzer, Renate
Eickholz, Peter
Schlagwörter
Behandlungsergebnis
Literaturübersicht
Parodontitis
Therapietreue
Unterstützende Parodontitistherapie
Publikation — Online-Journal: Zahnmedizin, Forschung und Versorgung
Titel
Sicherung des parodontalen Behandlungserfolgs – Stand der Forschung und Forschungsbedarf
Untertitel
Literatur-Trilogie, Teil 2: Die unterstützende Parodontitistherapie
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
2569-1805
Jahr
2018
Ausgabe
1
Issue
2
Erscheinungsdatum
29.03.2018
Sicherung des parodontalen Behandlungserfolgs – Stand der Forschung und Forschungsbedarf
Literatur-Trilogie, Teil 2: Die unterstützende Parodontitistherapie
Die unterstützende Parodontitistherapie (UPT) schließt an die aktive Parodontitistherapie an und verfolgt das Ziel, durch re-gelmäßige Betreuung des Patienten über Jahre hinweg den parodontalen Behandlungserfolg auf Dauer zu sichern. Insofern verlangt sie vom Patienten ein hohes Maß an Therapietreue (Compliance). Die vorliegende systematische Literaturübersicht geht der Frage nach, ob sich eine hohe Therapietreue dann auch tatsächlich günstig auf den Behandlungserfolg auswirkt. Die-ser Frage geht die vorliegende systematische Literaturübersicht nach, die den Zusammenhang zwischen UPT-Compliance und Zahnverlust, als einem wichtigen Indikator für den Behandlungserfolg, untersucht. Auf der Basis einer standardisierten Such-strategie in den Datenbanken PubMed, Embase und Cochrane wurden 11 Studien mit einem Beobachtungszeitraum von min-destens 2 Jahren eingeschlossen. Von den eingeschlossenen Studien zeigten 9 entweder ein statistisch signifikantes Ergebnis in die erwartete Richtung oder zumindest einen nichtsignifikanten Effekt, der in diese Richtung deutet. Nur bei 2 Studien blieb dieser Effekt aus. Dieses Ergebnis spricht eindeutig für einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen der Compliance zur unterstützenden Parodontitistherapie und dem Zahnverlust. Bemerkenswert ist dabei, dass diese einhellige Tendenz zu einem positiven Zusammenhang trotz der nicht unerheblichen Unterschiede zwischen den Studien festzustellen ist. Der Effekt scheint sich unabhängig vom Studiendesign, dem parodontalen Krankheitsbild, der Art der aktiven Therapie, des Nachuntersuchungs-zeitraums nach aktiver Therapie und der zugrunde gelegten Definition der Compliance einzustellen. Allerdings untersuchten die Studien den Zusammenhang überwiegend retrospektiv. Eindeutige Kausalaussagen lassen sich aus diesen Ergebnissen nicht ableiten. Daher befasst sich der zweite Teil der Literaturübersicht mit einem Entwurf für mögliche randomisierte kontrollierte Studien zum Effekt der UPT-Compliance auf den parodontalen Behandlungserfolg.