Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Jordan, A. Rainer
Schlagwörter
Versorgungsforschung
Zahnmedizin
Bedarf
Epidemiologie
Bedarfsplanung
Publikation — Zeitschriftenbeiträge
Titel
Bedarfsgerechte Versorgung:
Untertitel
Illusion oder Wirklichkeit?
Titel kurz
Dtsch Zahnärztl Z
Titel Ausgeschrieben
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift
ISSN
0012-1029 (print), 2190-7277 (online)
Jahr
2019
Ausgabe
74
Issue
3
Seitenzahl
186-192
Erscheinungsdatum
03.06.2019
Bedarfsgerechte Versorgung:
Illusion oder Wirklichkeit?
Die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland ist in einem Wandel begriffen. Dieser umfasst eine veränderte epidemiologische Ausgangssituation und damit andere Versorgungsbedarfe auf der einen Seite; hinzu kommt eine Angebotsseite (Zahnärzte), die einem Strukturwandel unterliegt. Zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung unter diesen veränderten Bedingungen können Maßnahmen unterschiedlicher Strategien eingesetzt werden. In diesem Beitrag geht es vor allem um die Klärung der Frage, (a) welche Anhaltspunkte uns zur Beantwortung dieser Frage heute zur Verfügung stehen, (b) wie wir den zukünftigen Bedarf einschätzen und (c) welche wesentlichen Stellschrauben zukünftiger Entwicklungen in den Blick zu nehmen sind, um die zahnmedizinische Gesundheitsversorgung so auszurichten, dass ein Optimum an Gesundheit auf Bevölkerungsebene erreicht werden kann. Eine Annäherung an die Fragestellung nach dem aktuellen Zustand einer bedarfsgerechten zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland soll anhand dreier Hauptaussagen erfolgen. These 1: In der restaurativen Versorgung kann man auf Bevölkerungsebene aktuell von einer bedarfsgerechten Versorgung ausgehen; die parodontologische Versorgung erfolgt anscheinend nicht bedarfsgerecht. These 2: Trotz einer sinkenden Morbiditätslast ist aufgrund des demografischen Wandels weiterhin mit hohen Behandlungsbedarfen zu rechnen. These 3: Als mögliche Steuerungselemente zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung in der Zukunft werden international Bildungsmaßnahmen, finanzielle Interventionen, regulatorische Strategien und/oder persönliche und professionelle Unterstützungsangebote diskutiert.