Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Ziller, Sebastian
Jordan, A. Rainer
Oesterreich, Dietmar
Schlagwörter
Gesundheitsziele
Gesundheitsförderung
Mundgesundheitsverhalten
Gruppenprophylaxe
Dental Public Health
Publikation — Zeitschriftenbeiträge
Titel
Mundgesundheitsziele für Deutschland 2030: Karies und Parodontitis weiter reduzieren sowie Prävention verbessern
Titel kurz
Bundesgesundheitsbl
Titel Ausgeschrieben
Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz
ISSN
1437-1588 (Electronic), 1436-9990 (Print)
Jahr
2021
Seitenzahl
1-9
Erscheinungsdatum
14.06.2021
Mundgesundheitsziele für Deutschland 2030: Karies und Parodontitis weiter reduzieren sowie Prävention verbessern
Mundgesundheitsziele für Deutschland formulierte die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) zum ersten Mal im Jahr 1996. Die dritte Weiterentwicklung der Ziele für das Jahr 2030 erfolgt nun auf Grundlage neuer oralepidemiologischer Studien. Die ehemals rein zahnbezogene Zentrierung der Zielformulierung wurde um sowohl krankheitsbezogene als auch mundgesundheitsförderliche und präventive Zielprojektionen im Sinne der einheitlichen Betrachtung von Primär‑, Sekundär- und Tertiärprävention erweitert. In diesem Beitrag wird eine Auswahl der aktualisierten Mundgesundheitsziele vorgestellt, die sich speziell auf die Reduktion von Karies bei Kindern und Parodontalerkrankungen bei Erwachsenen beziehen, aber auch auf die Verbesserung des Mundgesundheitsverhaltens der Bevölkerung und die Durchführung gruppenprophylaktischer Maßnahmen. Die aktuelle Situation wird bewertet und es werden Handlungsempfehlungen gegeben.
Bis 2030 sollen die Milchgebisse von 3‑Jährigen zu mindestens 90 % kariesfrei sein. Es wird ein dmft-Wert (Kariesindex des Milchgebisses) von maximal 0,4 angestrebt. Die bleibenden Gebisse von 12-Jährigen sollen ebenfalls zu mindestens 90 % kariesfrei sein und der DMFT (Decayed Missing Filled Teeth, Kariesindex des bleibenden Gebisses) bei 0,5 gehalten werden. Bei 35- bis 44-Jährigen sollen schwere Parodontalerkrankungen auf 10 % und bei 65- bis 74-Jährigen auf 20 % gesenkt werden; die diesbezüglichen Zielvorgaben für 2020 werden damit erneut aufgegriffen. Das Mundgesundheitsverhalten der Bevölkerung soll weiter verbessert und gruppenprophylaktische Maßnahmen sollen ausgebaut werden.
Die Grundlagen zur Erreichung der Mundgesundheitsziele 2030 sind das Engagement der relevanten Akteure des Gesundheitssystems und der Gesundheitspolitik sowie ein angemessener Ressourceneinsatz.